Mit Spaß und rund € 20,-
Verbrauchskosten elektrisch durch vier Alpenländer
- Gesamt: 817 km mit rund 20 € Verbrauchskosten
- Im Engadin: letzte Etappe über 146 Kilometer, 69 Kilometer bergauf
- Finales
Etappenziel: Energiestadt St. Moritz
- Die Protagonisten: BMW Mini E, Lampo3, Mercedes E-Cell,
Nissan Leaf, Peugeot iON, Tesla Roadster, TWIKE Active, Zerotracer, Zero
Motorcycle
- Gleichmäßigkeitsrallye durch vier Alpenländer mit 817
km: D-AUT-I-CH
St.
Moritz ist nicht nur bekannt als mondäner Ferienort, seit dem 16. August 2012
darf er auch e-miglia-Stadt genannt werden! Zum zweiten Mal in der Geschichte
der Rallye nur für elektrische Fahrzeuge ist das Zentrum des Engadins das Ziel der e-miglia. In
besonders guter Erinnerung wird dies vor allem bei Hans Haslreiter und Wolfgang
Schöner bleiben, denn die beiden vom Team LG Solar sind die neuen Champions der
lautlosen Rallye durch vier Alpenländer.
„Wir
sind überglücklich, aber auch ein bisschen geschafft. Die letzten Tage waren
doch anstrengender als vor dem Start angenommen“, sagt ein sichtlich
erleichterter Wolfgang Schöner. „Wir wollten ein bis zwei gute Platzierungen
einfahren, jetzt stehen wir als Sieger da, das ist einfach unglaublich“, fährt
er fort.
Auf
die Frage nach ihrem Erfolgsrezept antwortet Hans Haslreiter: „Mit dem Teslar
Roadster haben wir ein hervorragendes Auto für das die Anforderungen der
e-miglia kein Problem darstellen. Nächstes Jahr sind wir wieder dabei, jetzt
wollen wir den Titel natürlich verteidigen“.
TÜV SÜD mit zwei Teams auf dem Siegerpodest
Auf
Platz 2 folgt das Team von TÜV SÜD II um Volker Blandow und Stefan Rentsch in
einer Mercedes Benz A-Klasse E-Cell. Die beiden sind nach den guten Ergebnissen
der Vortage einfach erleichtert: „Als wir in die letzte Etappe gestartet sind
ist uns bewusst geworden, dass wir plötzlich etwas verlieren können. Das hat
uns dann doch etwas unter Druck gesetzt. Wir sind mit dem Ziel gestartet, nur
keine Fehler mehr zu machen und jetzt sind wir über das Ergebnis einfach
glücklich“, resümiert Volker Blandow seinen Tag.
Den
Erfolg von TÜV SÜD komplettiert das zweite Team aus dem gleichen Rennstall. Bei
der letzten Etappe verteidigten Werner Kraus und Ralph Urbanek den dritten
Platz. „Die e-miglia war eine Herausforderung für Fahrer und Autos. Wir sind an
unsere Leistungsgrenze gegangen. Unser BMW Mini-E, wie die anderen Fahrzeuge
haben ihre Tauglichkeit unter Beweis gestellt und gezeigt, dass solche extreme
Anforderungen für Elektromobile kein Problem sind. Der Wagen macht das locker
mit, zeigte zu keiner Zeit eine Überhitzung oder einen Leistungsabfall“,
erklärt Ralph Urbanek.
Effizienzpreis von
St. Moritz – mit umgerechnet 4,7 l Verbrauch für 800 km
Der Effizienzpreis für den geringsten Energieverbrauch auf
der Strecke ging nicht ganz unerwartet an ein TWIKE-Team, schließlich verfügt
ihr dreirädriges e-Mobil über Pedale, so dass mit Humanpower der Motor
unterstützt. Der Preis von SF 2000,- gestiftet von der Energiestadt Moritz,
wurde am Abschlussabend an die Brüder Alex und Toni Westermann von Team TWIKE
young engineers überreicht. "Als wir gesehen haben, dass wir keine Chance
auf den Gesamtsieg haben, konzentrierten wir uns auf die Effizienzwertung. Dass
es am Ende geklappt hat ist einfach großartig", strahlt Alex
Westermann.
E-Fahrzeuge sind echte Alternative in
Sachen Mobilität
Der
gleichen Meinung ist Thomas Endriß vom Team M+P E-Mobility/Greenmotors: „Die
Anforderungen waren hart, aber mein Peugeot I-ON hat sich bewährt. Die
Fahrzeuge sind schon heute eine echte Alternative in Sachen Mobilität und erst
recht in der Zukunft, ebenso was die geringeren Verbrauchskosten angeht“.
Die
Rallye diente auch dazu Erfahrungen und Erkenntnisse zu gewinnen, die der
Weiterentwicklung der E-Mobilität zu Gute kommen. Das war das erklärte Ziel des
e-miglia Partners TÜV SÜD AG. Die Erkenntnisse werden in zukünftigen Sicherheitstests
und Prüfverfahren miteinbezogen zum Nutzen der Industrie und der privaten
Kunden. Die Ergebnisse werden in unterschiedlichen Fahrzeugkonzepten zum Tragen
kommen.
Verbrauch
Wer
dieser Tage wieder mit einem weinenden Auge an der Tankstelle
die Benzinpreise sieht, dem sei gesagt, es geht auch anders. Da der
Stromverbrauch in die Wertung der e-miglia einfließt, gibt es hier Werte. Im
Durchschnitt haben die Elektromobile für die gut 800 km Strecke, wovon 485 km
bergauf in die Alpen gingen, 100 kw/h verstromt. Dies entspricht rund € 20,-
für eine spannende und emissionsfreie Fahrt. Die entsprechenden Benzinkosten
für 800 km, nun, die mag sich jeder selber ausrechnen.
Alle Fahrzeugtypen haben Siegchancen
Was
war bei der e-miglia 2012 zu sehen? 2-Rad, 3-Rad, 4-Rad. Von 1- Mannstärke bis
600 PS, teilweise unterstützt von Muskelkraft. Höchstgeschwindigkeiten von 120
km/h bis 220 km/h und Reichweiten von 100 km bis 350 km. Rallye Direktor
Richard Schalber konnte wieder einen Event auf die Beine stellen, der eine
Chancengleichheit schafft.
Noch einmal höchste Anforderung am
Schlusstag
Der
Finaltag im Engadin beginnt mit Regen. Nochmal wird das Material auf eine harte
Probe gestellt, denn es geht über 146 Kilometer (davon alleine 69 KM bergauf)
über den Albula-, den Maloja- und den über 2200 Meter hohen Julierpass. Bis zum Zieleinlauf im Zentrum von St.
Moritz lacht die Sonne jedoch wieder. In der Energiestadt St. Moritz setzt man
stark auf Umweltbewusstsein mit Clean Energie, konsequent erfolgte das Betanken
mit selbst produziertem Solarökostrom SME SOL.
Das Fazit
Die
E-Mobilität wird kommen - daran sind sich Politiker wie Industrie einig und
investieren weltweit Milliardenbeträge. Manuel Atzler vom Veranstalter REBEL
Media der e-miglia zieht 2012 erneut ein positives Fazit: „Seit der Premiere
2010 demonstrieren die e-migliaisti eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der
E-Fahrzeuge und den Spaß am emissionsfreien Fahren. Wir konnten erneut zeigen,
wie konkurrenz- und leistungsfähig, wie dynamisch und attraktiv elektrische
Mobilität ist. Wir freuen uns schon jetzt auf die e-miglia 2013!“
Zahlen zur e-miglia:
· Höhenmeter bergauf: 11.000 m
· Höhenmeter bergab: 10.048 m
· Gesamtlänge: 817 km
· Davon 485 km bergauf
· Höchster Punkt: Edelweißspitze, 2500m
· 4 Länder - 4 Tagesetappen
· Verbrauch: ca. 100 kw/h auf 800 km = 20,-